bio-dynamische präparate - die erde beleben

"Es war an einem warmen Dezembermorgen, am Tag der Wintersonnenwende, als wir auf einem der bewaldeten Hügel von Süd-Virginia saßen und frisch gesammelten Kuhmist in getrocknete Kuhhörner stopften. Wir fühlten uns dabei wie Magier, Zauberer und Hexen."

So beginnt das erste Kapitel des Klassikers "Die Geheimnisse der guten Erde" von Peter Tompkins und Christopher Bird.

Kuhhörner, Hornmist, Präparategrube
Die Hornmistgrube wird gefüllt

Pro und Contra

Von jeher war es das Geschick der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise, mit einer Aura geheimnisvoller, größtenteils unverständlicher Magie umgeben zu sein - für die einen ein Grund, sich fasziniert intensiver damit auseinander zu setzen, für die an-deren, sich verächtlich von diesem "unwissenschaftlichen Hokus-pokus" abzuwenden. Doch ob Pro oder Contra - ganz sachlich lässt sich konstatieren, dass die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise heutzutage als nahezu einzige nicht nur im stofflichen Bereich arbeitet und denkt, sondern bewusst Kräfte einbezieht - Kräfte der Erde und des Kosmos - und sich an ihren Rhythmen orientiert.

Rinderschädel, Eichenrinde, 505 herstellen
Rinderschädel - Hülle für Präparat 505

Magie oder Natur?

Als `magisch unverständlich´ erscheint dies nur so lange, wie man die "echte" Welt auf das sinnlich Wahrnehmbare beschränkt - sobald man anerkennt, dass auch höhere, heute noch nicht messbare, Energien existieren, wirken und als ebenso natürlich gelten können wie die bereits bekannten, verliert das Geschehen alles Befremdliche.

"Nicht wahr, das alles erscheint heute wie verrückt.... aber denken Sie doch einmal, was alles in der Welt verrückt erschienen ist und was nach ein paar Jahren doch eingeführt wurde." Seit Rudolf Steiner dies 1924 im Rahmen des grundlegenden Landwirtschaftlichen Kurses in Koberwitz äußerte, sind nahezu 100 Jahre vergangen - 100 Jahre, die viel an praktischer Erfahrung und Forschung in den biologisch-dynamischen Ansatz haben einfließen lassen und dem Anwender eine solide Wissensbasis bieten.

Rührtrichter Hornkiesel Hornmist verwirbeln
Rührtrichter beim Kieselverwirbeln - auch ästhetisch schön

Die Bedeutung der Präparate

Dies gilt auch und insbesondere für die Präparate 500 - 508, oft und durchaus zu Recht als das "Herzstück der Bio-Dynamik" bezeichnet. Durch ihr spezielles Herstellungsverfahren - der als so befremdlich empfundene Einsatz von Tierhüllen, Übersommern/Überwintern im Boden u.a. - stellen sie Vermittler irdischer und kosmischer Kräfte dar, welche die Lebendigkeit eines Ortes und aller zu ihm gehörigen Organismen erhöht und harmonisiert.

Ihr wichtigster Impuls besteht in einer Aufwertung, einer Verlebendigung des behandelten Düngers, dessen Anwendung wieder zu nachweisbarer Bodenregeneration, wachsendem Humusgehalt, ausgewogenem Pflanzenwachstum führt und damit letztendlich auch zu Ertragssteigerung, verbesserter Lagerfähigkeit und Geschmacksverfeinerung der erzeugten Produkte.

 

Ihre volle Wirkung - dies muss immer wieder betont werden - entfalten die bio-dynamischen Präparate nur im Verbund - man sollte sie nach Möglichkeit nicht auseinander reißen.

 

Wer Vertiefendes über alle Feldspritz- und Kompostpräparate erfahren möchte, ihre Bedeutung, Wirkung und Anwendungspraxis, für den stehen nachfolgend weiterführende Texte zum Download zur Verfügung - und natürlich das Ursprungswerk: Der Landwirtschaftliche Kurs (GA 327) von Rudolf Steiner!

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Bio-dynamische Spritzpräparate
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Bio-dynamische Kompostpräparate
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.....und noch eine kleine geschichte zum thema:

„Aus  dem  Leben  eines  biologisch-dynamischen Apfelbaumes  –  von ihm selbst erzählt“

"Ich habe etwas raunen hören von biologisch–dynamischen Präparaten ..... Hornkiesel - Hornmist – jetzt soll ich mich als "Experte" dazu äußern. Nun, viel weiß ich davon nicht. Ich werde am besten erzählen, wie es war, damals vor 5 Sommern, als der Bauer N. mich und meine Kameraden - wir sind 25 hier auf der Wiese – in Pflege genommen hat. Da fing es nämlich an, dass wir auf einmal ganz andere Nahrung bekamen, nicht mehr diese Salze sondern richtigen, lebendigen Kompost und diese Präparate und ich habe das Gefühl, dass das Leben seitdem ein Stück
leichter geworden ist.
Ich erinnere mich noch gut, wie es uns erging: Jeder von uns hatte Schwierigkeiten - besonders die Renetten am Südzaun, die von der Scheune des Nachbarn beschattet werden, hatten viel unter Schorf zu leiden. Im Winter setzte uns allen der Frost mächtig zu und im Frühjahr kamen prompt die Blattläuse - der Apfelwickler war sowieso ein steter Gast und forderte unsere schönsten Früchte! Wir bekamen dauernd Spritzungen mit sogenannten Bioziden, Lebensgiften, ich weiß nicht mehr was und trotzdem waren wir eine recht kümmerliche Gesellschaft. Ich weiß sowieso nicht wie die Menschen auf die Idee kamen, mit Lebensgiften Lebensmittel erzeugen zu wollen.
Bauer N. sah sich alles an und meinte zuversichtlich "Das bekommen wir schon hin. Zuerst einmal Hornmist mit Baldrian und eine kräftige Ladung Präparate-Kompost - dann kommt das Bodenleben wieder in Schwung!" Das war im April - tatsächlich kam er schon ein paar Tage später mit seiner Schlepperspritze und besprühte nicht nur die ganze Wiese, sondern auch unsere Rinde vom Stamm bis in die Kronen mit diesem Hornmist.
 Seinem Nachbarn, der wissen wollte, wozu das gut ist, sagte er, der Stamm sei so was wie "ausgestülpte Erde" und die Rinde sei wie der Mutterboden auf dem die einjährigen Blätter und Früchte wachsen. Sie müsse wie der Boden behandelt werden. Der Nachbar grinste, aber wir alle staunten, woher unser Bauer N. das wohl wissen konnte, denn wirklich gibt es zwischen der Erde und unserem Stamm eine uralte Verwandtschaft und was den Boden an Krankheiten befällt, das kommt über unsere  Rinde auch auf uns. Wenn unser Betreuer die Lebewesen in unserem Boden gut füttert, mit Mulch und Kompost, dann ist unser Boden lebendig und gesund und davon profitieren auch wir Bäume.
Also, der Hornmist mit ein paar Tropfen von diesem Baldrianpräparat- das war einmal ein ganz anderes Zeug. Kaum dass er ausgebracht war, da setzte im Boden eine ungeheure Aktivität ein - Donnerwetter, da war was los! Die ganze Kleinlebewelt vermehrte sich rapide und die Regenwürmer habe ich lange nicht so begeistert bei der Arbeit erlebt - sie schienen sogar in rauen Mengen vom Nachbargrundstück herüberzuwandern.

Meine Feinwurzeln konnten sich, mit solch einem Heer von Helfern, endlich wieder vermehren - das war (jetzt kann ich es ja eingestehen) immer mein heimlicher Kummer, denn in unseren Wurzeln sitzt unsere Vitalität.
Auch meine alte Rindenhaut fühlt sich elastischer an - das ist keine Einbildung, wenn Ihr das glaubt, man sieht es nicht sofort, aber man spürt´s. Fass doch mal an!

"Als nächstes", verkündete Bauer N. seinem Nachbarn, der immer noch grinste, "nehme ich mir den Apfelwickler vor und unser Hornkiesel wird mir dabei gute Dienste leisten!" Zunächst aber kamen die Spätfröste im Mai. Ich hatte es schon Tage vorher in allen Fasern gespürt und wir alle waren nicht ohne Sorge. So viele Schutzstrategien wir Bäume auch besitzen - für unsere empfindlichen Blüten ist die Macht des Frostes zu groß. Doch unser freundlicher Baumwart ließ uns auch hier nicht im Stich und sprühte mit nicht nachlassendem Fleiß diesmal nur einen Hauch von diesem biologisch–dynamischen Baldrianpräparat mit wenig Wasser vermischt - vor jeder kritischen Frostnacht aufs neue. Ein Prachtzeug, dieser Baldrian!  Er fing augenblicklich an zu wirken - wie ein warmer Mantel war das, schützend und wohltuend und ein Großteil meiner Blüten hat überlebt. Seitdem sehen wir dem Spätfrost gelassener entgegen.

Nun ging es also ernsthaft gegen den Apfelwickler und der Kampf dauerte hartnäckig den ganzen Sommer an. Wir lernten jetzt auch den Hornkiesel kennen: 6mal, nein 7mal nach der Blüte hat unser Betreuer ihn uns in die Kronen gesprüht zusammen mit eine Reihe von anderen biologischen Mitteln, die ich nicht alle kenne.
Hatte ich nicht gesagt, der Hornmist macht alles lebendig? Na, der Hornkiesel erst recht!
Das Licht schien plötzlich intensiver zu werden, meine Blätter arbeiteten auf Hochtouren, schlafende Knospen wachten auf und meine Wurzeln drangen tiefer in den Boden ein. Natürlich kam das nicht alles auf einmal und nicht alles im ersten Sommer. Aber unser ausdauernder Betreuer - alle Baumelfen mögen ihn beschützen! - hat nicht nachgelassen und im 3. Jahr schließlich war auch der Apfelwickler unter Kontrolle. Von den Renetten am Zaun habe ich außerdem gehört, dass sie mit dem Schorf nun viel leichter fertig werden.
Jetzt, nach 5 Jahren, dringt auch viel Rühmliches über unsere Früchte zu uns:
Das Sanatorium in der Nähe ist unseres Bauern bester Kunde geworden; die Menschen von dort holen unsere Äpfel immer wieder. Wie ich gehört habe, werden sie von den überempfindlichen Allergikern am allerbesten vertragen. Auf dem Markt erzielt er höhere Preise, weil sie so gut schmecken und lange haltbar sind.
Wir Bäume gönnen ihm das sehr, denn für Menschen ist es wohl wichtig. Aber am meisten freut uns, dass wir eine richtige Lebensgemeinschaft geworden sind - wir Baumkameraden, unser menschlicher Betreuer, seine Helfer und seine Familie und der Boden und die Tiere und Pflanzen unserer Wiese und der Himmel dazu.
Übrigens: Der Nachbar grinst jetzt nicht mehr. Im Gegenteil, nun fängt er an zu fragen, wie das wohl alles zusammenhängt und funktioniert. Wer weiß, vielleicht probiert er es eines Tages selbst einmal aus – wir Bäume haben Geduld....."